Freitag, 25. Januar 2008

Altes: B.N. und "neues leben"



Neben meiner Mitarbeit bei der Liberaldemokratischen Zeitung gelang es mir auch ab und an Fotos, Fotoserien und Kurzgeschichten in einigen anderen Zeitungen und Zeitschriften der DDR unterzubringen. Dies war nicht so einfach, denn die Presselandschaft der DDR war dünn gesäht und allzu häufig kam man da nicht unter, aber es war natürlich ein schönes Zubrot, wenngleich man über Honorare von 200 Mark der DDR heute lächelt, die man für eine Fotoserie z.B. beim Jugendmagazin "neues leben" bekam. "neues leben" war dann die Zeitschrift, zu der ich einen guten Draht hatte und ich bekam von dort immer mal gute Aufträge über die man sich freute, denn in der DDR war ein 100-Mark-Schein schon etwas wert und außerdem waren künstlerische Fotos und Literatur in überregionalen Publikationen veröffentlicht, eine Sache des Ansehens. Eine Geschichte auf der Literaturseite von einer Zeitschrift wie dem "neuen leben" zu veröffentlichen, dies brachte mehr Anerkennung als Künstler, als 100 Reportagen auf der Lokalseite eines kleinen Blättchen wie der LDZ geschrieben zu haben.


Literatur zu veröffentlichen war ein mühevoller Weg, denn einfach was zu schreiben und zu hoffen es würde ruckzuck veröffentlicht, dies war nicht. Schmunzeln mußte ich wie doch die Redakteure immer wieder in den Stoff eingriffen. Ich hatte dies fast vergessen, beim Kramen kamen mir die alten Schreiben der Redaktionen mal wieder in die Hände. Wenn da z.B. das "neue leben " schreibt, ich solle doch den Hauptakteur einer meiner Geschichten jünger machen, so sieht man doch wie in die Manuskripte eingriffen wurde. Wenn ich mich recht erinnere wurden an die fünf Änderungen zu der "Angela"-Geschichte von mir gefordert und dies von 4 verschiedenen Redakteuren die alle Mitspracherecht hatten. Man schrieb sich oft die Finger wund und später machte ich es so, daß ich gleich mehrere Varianten schrieb, dann konnte die Redaktion sich diejenige raussuchen die am besten in Ihr Konzept passte.

Freude kam natürlich auf wenn die Honorarpost kam und solche Dinge wie die Einladung zur Interpretenpreisverleihung nach Berlin. Habe mal die Einladung rausgesucht und eingescannt, dies auch deshalb weil ein Bekannter mir nicht glauben wollte, daß ich da eingeladen war. Also lieber ungläubiger Thomas (Detlef. B.), glaubst Du mir nun? Hattest Du gedacht ich würde mich aus Geltungssucht mit fremden Federn schmücken?

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