Samstag, 25. April 2009

Von unscheinbaren Bäumchen in meinem Garten




Da blüht es mal wieder im Garten, daß es eine wahre Pracht ist. Da gibt es in meinem Garten aber auch Blüher die so gar nicht spektakulär ausschauen, sondern die bescheiden daher kommen, so der etwas schiefe hochstämmige Johannisbeerstrauch. Die Insekten scheren sich nicht darum, daß auch die Blüten so gar nicht nach menschlichen Maßstäben schön aussehen, sie befruchten sie dennoch, dies zeigten die reichhaltigen Ernten der Johannisbeeren in den vergangenen Jahren. Einsam steht sie da die weiße Johannisbeere, denn es waren noch im vorigen Jahr zwei Johannisbeerbäumchen dort, eine rote Johannisbeere und eben diese weiße Sorte: Schneeweißchen und Rosenrot! Ja und Rosenrot ging aus unerfindlichen Gründen ein, sie war die, die gerade gewachsen war! So geht’s oft zu im Leben, es überlebt auch mal das was scheinbar nicht der Norm entspricht! Leider behauptet sich meistens nur das Unkraut im Existenzkampf der Natur - Parallelen zu den menschlichen Existenzen!

Dann blüht jetzt noch ein kleines Apfelbäumchen auf einem Beet mit Erdbeeren. Und das hat eine tragische Geschichte, die aber, so scheint´s, gut ausgegangen ist. Vor zwei Jahren fuhr ich an einer Kaufhalle vorbei, da schmiß gerade eine Verkäuferin eben dieses kleine Bäumchen neben den Müllcontainer. Nun das kennt man ja, wie verschwenderisch manche Kaufhallen mit ihren Waren umgehen, da werden ganze Kisten voller Lebensmittel mitunter in den Müll geschmissen nur weil das Verfallsdatum heranrückt oder Packungen ein wenig lädiert sind. Nicht jeder Handelsbetrieb spendet diese Sachen der Tafel, sondern schmeißt sie gedankenlos lieber in den Müll. Dieses kleine Bäumchen landete nicht mal im Müllcontainer sondern neben ihn, wahrscheinlich hatte die Verkäuferin den Schlüssel zum Container vergessen und da schmiß sie das Bäumchen einfach daneben. Es ist sowieso mehr als pervers wenn derartige Müllcontainer verschlossen werden. Weshalb? Damit arme Leute, z.B. Obdachlose, ja nichts daraus nehmen können oder damit die Bevölkerung nicht sieht wie achtlos man mit Lebensmitteln in vielen Supermärkten umgeht, wieviel man wegschmeißt was noch gut ist. Aber was hilft´s, erzählen Sie mal deutschem Verkaufspersonal was von Ethik des Umganges mit Lebensmitteln und anderen produzierten Gütern! Da könnten Sie auch mit einer Kuh versuchen französisch zu reden! Nun dieses Apfelbäumchen war nicht wie sonst viele Topfpflanzen in Supermärkten vertrocknet weil es die Verkäuferinnen wie üblich nie gegossen hatten, sondern es war im Hauptstamm zu 70 % durchgeknickt. Egal, mir tat das Bäumchen leid und nahm es mit und wickelte zuhause einfach Klebeband darum und pflanzte es. Das Resultat sieht man auf dem heutigen Foto. So sind sie halt, die kleinen Freuden des Alltags!

Ja und da ist noch der blühende Sauerkirschbaum in meinem Garten. Eingequetscht zwischen einer meiner imposanten Nadelbäume und dem Gartenzaun fristet er scheinbar dort ein kümmerliches Baumleben, zumal ich so gut wie keine Sauerkirschen esse. Weshalb nun diesen Baum erhalten, warum nicht weg mit ihm? Na erst mal ist es eine ästhetische Frage, nur Nadelbäume wirken nicht, da ist z.B. ein blühender Obstbaum daneben schon sehr schön anzusehen und dann das wichtigste; in unserer Gegend gibt es viele Amseln und die brüten natürlich und gerade wenn ihre Jungen ziemlich groß sind da finden bei Trockenheit im Hochsommer die Amseln kaum Nahrung für ihren Nachwuchs und da kommen die Sauerkirschen als Nahrung gerade recht wie ich seit Jahren mit Freude durch Beobachtungen feststellte. Ein Garten ist für mich kein Garten wenn er nur dem Menschen dient, wichtig ist, daß er auch den in ihm lebenden Tieren eine wirkliche Heimat ist und sie in ihm auch genug Nahrung finden.

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