Samstag, 19. Juni 2010

Heutiger Ehrentag der Heiligen Maria Kleopha, einer wichtigen Jüngerin Jesu Christi



Heute feiern wir den Ehrentag der Heiligen Maria Kleophas, einer Jüngerin Jesu, die zu seinem engsten Kreis zählte. Die in späteren Jahrhunderten nach dem Tode Jesu männlich geprägte Theologie und Hierarchie der Kirche tat sich schwer die Frauen im Jüngerkreis des Jesus Christus gebührend zu würdigen. Das Primat wurde den männlichen Jüngern zugesprochen, siehe Petrus! Im engeren Sinne wurden die weiblichen Jüngerinnen nie zu den Jüngern Jesu gezählt. Diese frauenfeindliche Haltung ergab sich aus der allgemeinen damaligen Hintanstellung der Frau dem Mann gegenüber. Während Jesus selbst von Frauen umgeben war und diese zu seinem engsten Kreis zählten, machte Paulus diese Emanzipation durch seinen unseligen Auspruch, der in die Bibel Eingang fand, daß das Weib in der Gemeinde zu schweigen hätte, wieder zunichte und die Lehre des Jesus Christus wurde, wie auf anderen Gebieten auch, auf diesem Gebiet in ihr Gegenteil verkehrt.

Schon aus diesem Grund ist es wichtig die Frauen um Jesus, die genau wie die Männer seine Jünger waren, stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Die Kirche des ersten Jahrtausends tat dies schon, aber nur halbherzig, indem sie besonders Maria, der Gottesmutter, die gebührenden Ehren erwies, den Jüngerinnen allerdings blieb diese Anerkennung versagt. Desto erfreulicher ist es, daß zumindestens in den katholischen, orthodoxen und altorientalischen Kirchen, neben Maria Magdalena, auch die Maria des Kleophas geehrt wird. Sie wurde zur Heiligen erhoben, gehörte sie doch als Zeugin von Christi Kreuzestod zum engsten Kreis der Jünger. Sie gehörte auch zu den wenigen Personen die zum Grab des Jesus gingen um ihn zu salben. In der Orthodoxie und bei einigen altorientalischen Kirchen wird sie mit Recht als Myrrhe-Trägerin verehrt. Sie gehörte auch zu den ersten Zeugen von Christi Auferstehung, siehe Markus 16,1!


Neben einer alten Grafik, die Christus am Kreuz mit Maria, Maria Kleopha, Johannes dem Apostel, Johannes dem Täufer und Maria Magdalena zeigen, möchte ich den Lesern des Blogs eine Porzellanfigur aus meinem Besitz vorstellen, die Jesus mit einer seiner Jüngerinnen darstellt. Ob es sich bei dieser weiblichen Figur nun um Maria Kleopha oder Maria Magdalena oder die bekannte Samariterin oder eine sogenannte "Sünderin" handelt, dies wissen wir nicht, denn der Modelleur hat die Porzellanplastik nicht betitelt. So bleibt Raum für Phantasie! Der Künstler der Plastik zeigt aber deutlich auf, und macht dies durch Haltung und Gestik der Figuren, daß Jesus keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machte, wie das die spätere patriarchalische Theologie ihm später unterschob. Neben diesen theologischen Aspekten sind es für mich auch ästhetische Gesichtspunkte gerade diese Porzellanfigur vorzustellen, sind doch beide Personen mit edlen und ebenmäßigen Gesichtszügen ausgestattet, deren Schönheit ihresgleichen sucht.

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