Mittwoch, 23. Juni 2010

Was ein alter Wanderstock so erzählen kann...



In meinem Blogbeitrag über Blumenkinder, Wackelfiguren und Meckis (http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/von-blumenkindern-wackelfiguren-meckis.html ), schrieb ich über die Souvenirbuden an denen man derlei Dinge in den 50er und 60er Jahren kaufen konnte. Beliebt waren damals die sogenannten Stocknägel, kleine Werbeträger der Orte in denen man im Urlaub war, und die kaufte man eben auch an derartigen Buden und nagelte sie an seinen Wanderstock, der damals ebenfalls beliebt war. Für die Leser des Blogs habe ich heute mal die Stocknägel auf meines Mutters Wanderstock eingescannt. Dieser Wanderstock wurde 1940 von ihr bei ihrer ersten Urlaubsreise, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2010/05/urlaubsreise-nach-thale-1940.html , gekauft und natürlich sind die ersten Stocknägel aus dem Harz: Thale, eine Brockenhexe, Hexentanzplatz, Roßtrappe und Stecklenberg. Weiter geht es dann mit einem Wappen von Tirol und Brannenburg am Inn, einem Abstecher den meine Mutter bei einem Urlaub bei Verwandten in München erlebte. Außer einer Urlaubsreise zum Ostseebad Grömitz, wo Wanderstöcke und Stocknägel nicht üblich waren, denn man wanderte damals an der See nicht, dies war Domäne der Urlaubsorte im Gebirge, gab es dann für lange Zeit keinen weiteren Urlaub für meine Mutter mehr – es war schließlich Krieg!

Die erste Urlaubsreise nach dem Krieg war dann erst wieder Ende der 50er Jahre mit meinem Vater und mit mir. Es ging ins Erzgebirge, Urlaub im Gasthaus Edelweiß nach Gehren. Die Abstecher nach Olbernhau, Jöhstadt und Annaberg auf dem Wanderstock künden davon, ein Urlaub wo wir mehr krank als gesund waren, da es dauernd regnete und wir uns erkältet hatten. Die zweite Urlaubsreise ging nach Thüringen, nach Oberweissbach: Bergbahn Oberweissbach, Schwarzburg. Anfang der 60er Jahre erlebten meine Eltern und ich einen sehr schönen dritten Urlaub auf dem Kyffhäuser: Kyffhäuser-Denkmal und Barbarossa-Höhle. Dieser Urlaub war schon deshalb sehr interessant, weil in diesem Ferienheim viele internationale Gäste waren. Ich erinnere mich noch an eine Familie aus dem Libanon und Vietnamesen. Mit letzteren freundeten sich meine Eltern an und neben späteren Briefkontakten waren diese Studenten aus Leipzig öfter bei uns zu Gast in Dessau, so auch über die Neujahrstage.

Die vierte Urlaubsreise ging nach Schierke in den Harz, siehe die Stocknägel Schierke (Brocken) und Rappbodetalsperre. Auf den Brocken durfte man allerdings damals nicht hinauf, dieses Gebiet war militärisches Sperrgebiet. Die fünfte Urlaubsreise die ich machen durfte ging nach Sitzendorf in Thüringen, mit einem Abstecher nach Schwarzburg, wo wir ja schon mal kurz waren (siehe Scan). Bei diesem Urlaub müssen wir auch einen Ausflug nach Oberweissbach unternommen haben, denn der Stocknagel des Fröbelturms befindet sich auf dem Wanderstock, aber an diesen Fröbelturm kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Die drei letzten Stocknägel erinnern an den sechsten und letzten Urlaub (Krankheit verhinderte weitere Urlaubsreisen) 1963 nach Bad Schandau (Stocknägel: Bad Schandau, Festung Königstein und Bastei), siehe dazu auch meinen Blogbeitrag über eine Kahnfahrt auf dem Wildbach Kirnitzsch: http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/romantische-bootsfahrt-in-der.html  .

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