Sonntag, 11. Juli 2010

Ein altes Schulheft von Franz Otto Grune, Griesen Anno 1851



Viel hat es nicht zu bieten, das kleine anhaltische Örtchen Griesen, welches gleich neben Wörlitz liegt. Eigentlich fährt man da nur durch wenn man nach Wörlitz will. Ein ebensolches Schicksal hätte jetzt Wörlitz auch, denn die Stadt selbst ist trist, wenn nicht damals unser Fürst Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) seinen Sommersitz dort erbaut und den großartigen Wörlitzer Park erschaffen hätte. Während nun der Adel und die damaligen Geistesgrößen noch in aller Munde sind, legte sich das Vergessen über all die Namen der einfachen Leute, die aber ebenso Anteil hatten an dieser Kulturlandschaft. Und auch später waren Hunderte Menschen an der Erhaltung und Pflege des Parkes und seiner Bauten beteiligt. Vielleicht war darunter auch ein Franz Otto Grune aus Griesen? Möglich, daß er Gärtner im Wörlitzer Park war, Dienstbote im Schloß oder er war Bauer oder Knecht in Griesen. Ich weiß es nicht, denn außer einem einzigen Schulheft aus dem Jahre 1851 ist mir nichts über Franz Otto Grune bekannt. Anhaltische Heimatfreunde werden sich aber trotzdem freuen wenn ich ein paar Seiten dieses alten Schulheftes heute einscanne und im Blog veröffentliche. Besonders die Umschlagseiten dieses Heftes sind originell. Die Grafiken darauf atmen noch ein wenig den freien Geist des Klassizismus um 1800, aber auch die spießbürgerliche Enge der Biedermeierzeit um 1830. Gänzlich außen vor bleibt in diesen Grafiken der Geist der 1848er Revolution, kein Wunder, denn ab 1850 war Restaurationszeit und Adel und Geistlichkeit zogen auch kulturell die Zügel an und da waren nostalgische Motive, die eher in vorige Jahrzehnte passten, auch auf Schulheften angesagt.

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