Montag, 1. November 2010

Fastnacht kontra Halloween

Ist das die neue deutsche Nationalfahne?

Ich kenne es noch, als Kind in den 50er Jahren im anhaltischen Dessau, da war es Brauch, daß die Kinder verkleidet durch die Straßen zogen und an den Häusern klingelten um zu Betteln („Heischen“). Meist gab es ein paar Bonbons, Nüsse oder Äpfel. Die Verkleidungen sollten nicht etwa gruselig oder furchterregend wirken, sondern eher lustig oder bettelig, wie etwa zerlumpte Kleidung, ein zerschlissener Hut und dergleichen. Dieser alte anhaltische Brauch, der auch in den meisten anderen deutschen Gebieten stark verbreitet war und der immer am Fastnachtabend stattfand, den gibt es nicht mehr, stattdessen wird das aus den USA importierte „Kulturgut“ Halloween immer mehr zu einer festen Größe im Feiergeschehen des Jahres.

Prinzipiell ist es ja zu begrüßen, daß die abstoßenden deutschen Mentalitäten zurück gedrängt werden und jeder Ausländer mehr in Deutschland ist ein Schritt zur Aufweichung der ganzen deutschen Untugenden, wie Obrigkeitshörigkeit, unsolidarisches Verhalten, Spießbürgerlichkeit, der sklavenhaften Liebe zu „Recht und Ordnung“, der Paragrafenverehrung und der deutschen Überheblichkeit etwas besseres zu sein als unsere ausländischen Mitbürger, obwohl das Gegenteil der Fall ist, wenn man den Volkscharakter der Deutschen betrachtet. Nicht zu Unrecht, spricht man im Ausland gern vom „häßlichen“ Deutschen, und damit meint man nicht nur die im Durchschnitt im Vergleich zu den meisten anderen Völker tatsächlich mehr als unästhetischen Deutschen, sondern ihre wahrlich wenig positiven Charaktereigenschaften, dies natürlich immer durchschnittlich gesehen und bekanntlich bestätigen Ausnahmen nur die Regel. Nun aber die allgemeine globale Amerikanisierung mitzumachen und diese Halloweenbräuche allenthalben zu betreiben als wenn man alles was aus Amerika kommt zwanghaft übernehmen muß, dies zeigt mal wieder die charakterlose Mentalität der Deutschen, die wie die Schafe in einer Herde, immer das mit großem Eifer mitmachen, was gerade der Mainstream ansagt.

Vor der Wende haute man in Mitteldeutschland auf den pseudosozialistischen Putz, beschwor die unverbrüchliche Freundschaft zur Sowjetunion und übernahm mit großem Eifer Traditionen der Russen. Aber der grenzenlose Opportunismus der Deutschen machte es mal wieder möglich und ratzpatz wandte man sich nach der Wende den Russen ab und den Amis zu. Da werden neuerdings Kampagnen gegen Ausländer gefahren, daß diese sich angeblich nicht integrieren wollen. Integrieren in was? Etwa in „deutsche“ McDonalds-Kultur oder „deutsches“ Hallooween? Integrationskurse für in Deutschland lebende Ausländer? Da scheinen wohl eher Reeducationskurse für Deutsche angebrachter zu sein und dies mit ein paar Nachhilfestunden in positivem wirklich deutschem Brauchtum.

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