Mittwoch, 29. Dezember 2010

Nostalgie: "Rotstern"-Pralinen und "Bols-Ballerina" erinnern an Vaters Geburtstag



Am gestrigen Tag hätte mein Vater Geburtstag gehabt. Dieser Tag wird mir für immer verdunkelt bleiben, da er im Jahre 2007, am 29. Dezember, einen Tag nach seinem Geburtstag, starb. Über seinen würdelosen Tod hatte ich ja hier schon einmal geschrieben, siehe:  

http://barrynoa.blogspot.com/2008/12/vaters-tod-vor-einem-jahr-am-29122007.html

Ja, wir leben halt in einem Land namens Deutschland und da verwundert einen die Würdelosigkeit und menschliche Kälte nicht. Die Mentalität der Deutschen ist leider so, dies zeigt sich immer wieder im Alltag. Der rechtsradikale Spruch „Deutschland den Deutschen“ ist mehr als erschreckend, würde es doch bedeuten, daß die gegenwärtigen deutschen Untugenden weiterhin den Alltag bestimmen können. Der Zuzug von Menschen die nicht in schlechten deutschen Traditionen aufgewachsen sind, der läßt für die Zukunft hoffen. 2011 fallen zum Glück weitere Hemmnisse der Freizügigkeit in Europa und unsere polnischen Nachbarn dürfen endlich sich arbeitsmäßig in Deutschland niederlassen. Schon jetzt müßten tausende Pflegebedürftige in Heime abgeschoben werden, wenn nicht polnische Haushaltshilfen sich Tag und Nacht um sie kümmern würden, sowohl selber dadurch Arbeit habend, wie auch den alten Menschen ein gutes Stück Lebensqualität damit erhaltend.

Zwei frühere Geschenke erinnern mich an Vaters Geburtstag: ein Kasten Pralinen der bekannten DDR-Marke „Rotstern“ und eine Flasche Bols-Likör. Den Pralinenkasten hatten wir aus irgendeinem Grund mal aufgehoben, allerdings nur den Pappkarton. Wer ihn Vater mal geschenkt hatte, dies weiß ich nicht mehr. Erfreulich daß es die Marke „Rotstern“ noch gibt. Ab und an kaufe ich mir mal ein paar Tafeln Schokolade dieser Marke. Allein die nostalgischen Verpackungen sind sehr ansprechend und die Qualität ist auch sehr gut. Ob es allerdings den damaligen Pralinenkasten "Selekta" noch im Sortiment gibt, dies weiß ich gar nicht. 8,40 Mark (DDR-Mark) hatte der Kasten damals gekostet, Inhalt 250 g, also nicht gerade billig! Ja und die Flasche Bols-Likör, die ist noch ungeöffnet, so gut hatte uns die Flasche gefallen, war sie doch innen mit einer tanzenden Ballerina versehen, die, wenn man die Flasche schüttelte, in kleinen Goldflöckchen, ähnlich dem Danziger Goldwasser, tanzte. Diese Spieluhr bekam Vater zu seinem 50. Geburtstag im Jahre 1971 von dem damaligen polnischen Leiter der Dessauer Gaststätte „Espresso“, Herrn Kubeika, geschenkt – ein wirklich schönes Geschenk, was damals auch sehr teuer war. Jedes Jahr zu Vaters Geburtstag holten wir die Spieluhr-Flasche hervor und erfreuten uns an der tanzenden Ballerina, die zu einer hübschen Melodie ihre Arme und Beine schwingt und sich dreht. Die Spieluhr funktioniert noch immer tadellos, eine sehr gute Arbeit! Zur Erinnerung an meinen Vater habe ich sie gestern und heute mal wieder angemacht.

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