Samstag, 1. Juni 2013

1. Juni: Gedanken zum Internationalen Kindertag




Heute ist der 1. Juni und noch heute als "alter Knopp" denke ich sofort bei diesem Tag an den "Internationalen Kindertag" der in meiner Kinderzeit begangen wurde. Im Westen Deutschlands gab es auch einen "Tag des Kindes" der allerdings im September begangen wurde, welcher aber längst nicht so ein Feiertag für Kinder war wie im Osten: http://de.wikipedia.org/wiki/Kindertag.

Das eigentlich tolle am Internationalen Kindertag war für uns Kinder, daß es keinen Unterricht in der Schule gab. Man mußte zwar zur Schule gehen, aber dort ging es locker zu, neben Freizeitsport, Spielen und Veranstaltungen aller Art war dieser Tag ein schöner Tag. Früh gab es zwar einen Fahnenappell, wo übereifrige Schüler, die sogenannten Streber und die politisch 150%igen Schüler ausgezeichnet wurden, aber dann hatte man freie Wahl was man machen wollte. Daß der Tag wegen der Kinderrechte eingerichtet wurde, dies ging völlig unter. Aber da in der DDR in den 50er und 60er Jahren Kinder sowieso mehr Rechte hatten als etwa in Westdeutschland, wo z.B. uneheliche Kinder schwer diskriminiert wurden, wo sie oft in kirchliche und staatliche Heime gesteckt wurden, nur weil sie unehelich waren, und dort schwer mißhandelt und ausgebeutet wurden, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2010/04/deutschland-taterinnen.html, so gab es dieserart Unrecht in der DDR nicht. Was natürlich schändlich war, das waren die DDR-Kinderkrippen, oft sogar Wochenkrippen, wo Babys und Kleinkinder aufwachsen mußten, eine Schande sondersgleichen, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/03/freiheit-statt-sozialismus-la-margot.html, http://barrynoa.blogspot.de/2012/04/betreuungsgeld-statt.html und http://barrynoa.blogspot.de/2009/12/von-margot-honecker-zu-margot-kamann.html.

Aber wie sieht es denn jetzt in der Bundesrepublik im Jahre 2013 aus? Man propagiert eben dieses DDR-Schandsystem mit der Unterbringung von Kleinkindern in Krippen und baut massiv dieses System auf um denselben Stand zu erreichen wie er schon zu DDR-Zeiten herrschte. Die einzigste Partei die da noch einigermaßen gegenhält, ist die CSU, welche mit ihrem Betreuungsgeld einen kleinen Ausgleich für die anständigen Väter und Mütter bieten möchte die ihre Kleinkinder zu Hause selbst aufziehen, so wie es natürlich ist. Aber allein das geringe Betreuungsgeld von 200-300 Euro im Monat für diese Eltern wird von einer breiten Front von Organisationen und Parteien bekämpft. Diese die Kinderrechte mit Füßen tretenden Kräfte haben nichts dagegen, daß ein Krippenplatz dem Steuerzahler über 1000 Euro im Monat kostet, gönnen aber Eltern nicht dieses Taschengeld des Betreuungsgeldes wenn sie ihre Kleinkinder zuhause betreuen.

Da der westdeutsche Kindertag, der jetzt immer mehr Einzug in den gesamtdeutschen Alltag Einzug hält und den alten Internationalen Kindertag der ehemaligen DDR immer mehr verdrängt, von der Unicef dominiert wurde und wird, hat er sich negativ auf Kinderrechte ausgewirkt. Dies klingt im ersten Moment paradox, ist doch von der UNO einst die Unicef als Unterorganisation gegründet worden um Kinderrechte zu stärken. Da aber die UNO die Altersgrenze für Kinder von einstmals dem vollendeten 14. Lebensjahr auf das vollendete 18. Lebensjahr herauf setzte, wurden damit alle bisherigen Jugendlichen infantilisiert und diskriminiert. Zu DDR-Zeiten war es undenkbar einen Jugendlichen von 17 Jahren als Kind einzuordnen. Es herrschte die natürliche und vernünftige Regel, daß man Kind war bis zum vollendeten 14. Lebensjahr, Jugendlicher bis zum vollendeten 18. Lebensjahr und ab 18 zählte man als Erwachsener mit allen Rechten und Pflichten. Eine Infantilisierung und Entrechtung von Jugendlichen, wie heute gesetzlich festgeschrieben, die gab es nicht. Es ist geradezu lachhaft, wenn 15jährige sich selber nun als Kinder bezeichnen, diese Gesetze selbst verinnerlicht haben und sich selbst infantilisieren. So sprach z.B. der "Kinder-Vorzeige-Umweltschützer" Felix Finkbeiner in seiner neulich gehaltenen "Kanzelrede" (http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/kanzelrede-finkbeiner-plantfortheplanet-100.html) immer wieder von "Wir Kinder", schloß sich damit ein. Es sollte mich nicht verwundern, wenn er das auch in kommenden Jahren bei seinen "Reden" immer noch tut.
 
Den reaktionären Kräften wäre es am liebsten wenn die Kindgrenze noch höher geschraubt werden würde, von 18 auf 21 etwa. Diese Kindaltersgrenzen sind der breiten Masse der Bevölkerung gar nicht bekannt. Wenn also ab und an mal von "Kindersoldaten" in den deutschen Volksverblödungsmedien die Rede ist, dann ging es garantiert nicht um richtige Kinder, sondern um Jugendliche im alten Rechtssinne, wie z.B. 17jährigen jungen Revolutionären oder Rebellen. Das Gleiche, wenn von "Kindersex" die Rede ist. Kaum jemand denkt da daran, daß auch die 17jährigen noch darunter erfaßt werden. Die sogenannten Kinderrechte der Jetztzeit sind leider meilenweit von den Rechten entfernt die damals in der DDR den Kindern und Jugendlichen zugestanden wurden. Dies ist weit weniger bekannt als die Rechte von Frauen in der DDR, wo auch die Frauenrechte schon in den 50er und 60er Jahren weit fortschrittlicher waren als in Westdeutschland, wo es noch solche Diskriminierungen gab, wie z.B., daß eine Frau ohne Genehmigung des Ehemannes kein eigenes Konto eröffnen durfte oder eigenmächtig eine berufliche Arbeit aufnehmen durfte. Daß die Kinderrechte in der Bundesrepublik mit Füßen getreten werden, dies zeigte sich im Jahre 2012 sehr deutlich als der Gesetzgeber die männliche Genitalverstümmelung (religiöse Beschneidung) in Deutschland erlaubte, dies sogar an 8 Tage alten Säuglingen - ein Vorgang der in der DDR unmöglich gewesen ist, wo derartig schlimme Grausamkeiten an kleinen Kindern im Namen der Religion verboten waren.
 
Obige drei Fotos zeigen mich als 9jährigen Schüler (Pionierhemd und Tuch waren Pflicht an diesem Tag) auf dem Hof meiner Schule (Friedensschule Dessau-Ziebigk) am 1. Juni 1960 zusammen mit anderen Schulkindern an dort aufgebauten Ständen zum Internationalen Kindertag.

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