Mittwoch, 25. September 2013

Ost-Berlin 1954: Für ein ungeteiltes Deutschland


In Kürze wird mal wieder der „Tag der deutschen Einheit“ gefeiert. Daß dieser Tag erst 1990 gefeiert werden konnte und nicht schon Anfang der 1950er Jahre lag nun nicht an den Sowjets oder den SED-Machthabern in Ost-Berlin, sondern einzig und allein an den Westmächten und der CDU-Regierung unter Adenauer in Bonn, denn Stalin bot ja bekanntermaßen in seinen „Stalinnoten“, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Stalin-Noten, an, daß alle Besatzungsmächte abziehen sollten und Deutschland ein neutrales ungeteiltes Land, so wie Österreich, werden sollte. Dies lehnte der Westen ab, damit war er es der die Teilung Deutschlands bis 1990 zu verantworten hatte. Die Krokodilstränen die all die Jahre vom Westen vergossen wurden und die noch heute vergossen werden, wegen der Teilung Deutschlands, an dem angeblich nur der Osten Schuld hatte, die waren und sind plumpeste Verdummung der Deutschen. Noch bis Anfang der 60er Jahre wollte man auch seitens der DDR ein gemeinsames neutrales Deutschland, frei von Nato und Warschauer Pakt.

„Schon 1948, am 13.06.1948, fand ein noch von allen politischen Kräften in der Sowjetische Besatzungszone (SBZ) unterstütztes Volksbegehren für eine "Unteilbare deutsche Republik“ statt und ca. 14,8 Millionen Wähler stimmten dafür. Dieses Volksbegehren wurde in den anderen drei Besatzungszonen durch die Westalliierten verboten und trotzdem stimmten auch hier ca. 1,5 Millionen Wähler für EINEN deutschen Staat! Im Mai 1954 fand in Ost-Berlin der II. Nationalkongress der Nationalen Front statt. Dieser war einberufen worden, da die Mehrheit der DDR-Bürger eine offizielle / politische Absage an die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung Deutschlands ablehnte. Als Ergebnis dieses Nationalkongresses wurde an die Volkskammer und den Deutschen Bundestag der Vorschlag unterbreitet, eine Volksbefragung über den Abschluss des EVG -Vertrages (siehe Erläuterung unten) oder eines Friedensvertrages durchzuführen. Vom 24.-26.06.1954 fand eine Volksbefragung in der DDR statt. Ca. 93,5 % aller Wahlberechtigten DDR-Bürger stimmten dabei für 'Friedensvertrag statt EVG'. Es war also die Mehrheit für den Abzug aller Besatzungsmächte aus Deutschland und damit auch für den Abzug der Sowjetischen Besatzungstruppen aus der DDR!“ aus: http://www.ddr-abzeichen.info/politische-ddr-abzeichen.shtml.

Daß ab Anfang der 60er Jahre, und besonders nach dem Mauerbau, sich auch der Osten von der Idee eines einheitlichen neutralen Deutschland verabschiedete, lag daran, daß der Westen dies nicht wollte und dies über ein Jahrzehnt lang sabotiert hatte und durch den Tod Stalins, welcher dieses neutrale einheitliche Deutschland aus geopolitischen Gründen gern gewollt hätte, was seine Nachfolger nicht mehr präferierten.

Aus meiner Sammlung von Abzeichen siehe oben das Abzeichen von 1954 des II. Nationalkongresses „Für das einheitliche demokratische Deutschland“.

EVG = Europäische Verteidigungs Gemeinschaft
Die Unterzeichnung der BRD zum Beitritt zur 'EVG' hätte die entgültige Trennung Deutschlands und das Ende des Besatzungsstatus/4-Mächte-Abkommen bedeutet. Obwohl bereits in der Bundesrepublik bestätigt, widersprach Frankreich dennoch der Ratifizierung auf Drängen der UdSSR und so kam die EVG nicht zustande. Wenig später trat die BRD jedoch im Mai 1955 der NATO bei.

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