Montag, 27. Januar 2014

Weißbrot und Brötchen als Vogelfutter ungeeignet?




Allenthalben wird mal wieder die Bevölkerung aufgefordert Vögel zu füttern. Das ist unbedingt wichtig, nur, es wird immer davor gewarnt Vögel mit Brot oder anderen Lebensmitteln zu füttern als dem handelsüblichen Körnerfutter. Das ist fatal und auch noch falsch!

Viele Menschen kaufen nur Körnerfutter, hauptsächlich Sonnenblumenkerne. Das ist zwar das ideale Futter für die Körnerfresser unter den Vögeln, doch diese sind nicht die Mehrheit der Vögel. Die sogenannten Weichfutterfresser sind gar nicht in der Lage z.B. einen Sonnenblumenkern zu knacken, gehen deshalb leer aus, müssen verhungern. Es gibt zwar auch spezielle Weichfuttermischungen, doch die kauft kaum jemand und sie werden auch nicht überall angeboten. Deshalb ist es wichtig z.B. auch Haferflocken, Rosinen, Äpfel, gekochte Graupen (natürlich ohne Salz und Gewürzen) und ähnliches anzubieten.

Was nun die Warnung vor Brot als Vogelfutter anlangt, so ist das Unsinn. Man überlege nur mal, daß Enten, Gänse, Schwäne z.B. in Wörlitz von den Besuchern natürlich mit Weißbrot gefüttert werden und es schadet ihnen natürlich nicht. Sperlinge, Rabenvögel und viele andere Vögel verhungern regelrecht, weil sie überhaupt kein Futter bekommen und sie würden dieses Weißbrot, Brötchen etc. natürlich vertragen, was aber Menschen lieber in die Tonne schmeißen als es den Vögeln zu geben. Gerade trockenes Brot schmeißen die Menschen weg und gerade das ist für Vögel ideal geeignet.

Was nicht verfüttert werden darf, ist Brot mit Schimmelstellen und auch Graubrot (Sauerteig) und frisches Brot ist nicht geeignet, aber trockenes Weißbrot und alte Brötchen kann man füttern. Natürlich gibt es besseres Futter, aber vor die Wahl gestellt, gar nichts zu füttern, ist ein altes Weißbrot z.B. für eine Rabenschar, die den ganzen Tag wegen des Schnees noch nichts gefunden hat, oft der Lebensretter. Man kann das gut damit vergleichen, daß es in den Hungerjahren nach 1945 natürlich für Menschen etwas gesünderes gegeben hätte als Schweineschmalz auf der Stulle, das würde jetzt jeder Ernährungsberater predigen. Aber vor die Wahl gestellt zu verhungern, weil es eben kaum Nahrung gab und dem Essen von Schweineschmalz, würde jeder normal denkende Mensch natürlich das „ungesunde“ Schweineschmalz essen. So ist es mit dem Füttern von Vögeln. Da kann es passieren, daß eine einfältige Person trockene Brötchen in die Tonne schmeißt, ein paar Meter weiter sitzen hungrige Raben vielleicht in den Bäumen, darauf wartend ein paar Brocken zu fressen, müssen aber verhungern, nur weil dümmliche Warnungen von dümmlichen „Vogelexperten“ vor dem Füttern von Brot in den Zeitungen oder auf Internetseiten stehen.

Apropos Rabenvögel! Das Rabenvogelpärchen, was ich seit jetzt schon 3 Jahren füttere, hat wie jedes Jahr im Winter Gäste bekommen. Wie bekannt, überwintern Massen an Saatkrähen aus Sibirien bei uns in Deutschland. Jedes Jahr wenn es geschneit hat und es ist kalt, dann kommen sie je einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag in meinen Garten und laben sich an dem von mir reichlich ausgelegten Futter (darunter auch alte trockene Weißbrotstückchen). Im Gegensatz zu „meinen“ Rabenvögeln sind sie sehr scheu, sitzen erst eine ganze Weile in den Bäumen, ehe sie sich auf das Futter stürzen, siehe obige Fotos von heute früh.

Das breitflächige Ausstreuen von Futter ist sowieso die bessere Wahl als ein Futterhäuschen, denn in ein Futterhäuschen gehen nicht alle Vögel, es behaupten sich da nur die starken Vogelarten, Rabenvögel passen wegen ihrer Größe schon mal nicht da rein und außerdem sind Futterhäuschen die reinsten Krankheitskeimehäuschen, wo sich jedes Jahr jede Menge an Vögeln mit Krankheiten anstecken und sterben.

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