Mittwoch, 19. August 2015

Sperlingslust oder über die Notwendigkeit des ganzjährigen Vögelfütterns



Oben auf der Mauer sitzen satte Sperlinge und unten laben sich die noch hungrigen! Im Vordergrund Huhn Tessia, die sich gerade an Melone gelabt hat, eine der Leckereien die unsere Hühner so mögen.

Das invalide Huhn Grüni (von hinten), welches mehrere Fuchsangriffe überlebte, wenn auch mit gebrochenem Oberschenkel, der zum Glück wieder geheilt werden konnte, was nicht oft der Fall ist. Dahinter ihre "Freunde", die Sperlinge.

Daß die Sperlinge in meinem Garten schon viel ältere Fütterungsrechte haben als die Hühner, das scheinen die Hühner zu wissen, denn mit den Sperlingen, da vertragen sie sich gut und sie sind gar nicht futterneidisch, wenn die Sperlinge täglich viel mehr von dem guten Öko-Hühnerfutter futtern als sie selbst. Ab und zu „adoptieren“ die Hühner sogar einen jungen Sperling, siehe dazu Fotos hier:



Das Füttern von Vögeln in meiner Familie war schon immer eine Selbstverständlichkeit, ich kenne es nicht anders, als daß ich schon als kleines Kind zusah, wie Mutter im Winter täglich die vielen Vögel fütterte, die bei uns schon am frühen Morgen sich in großen Heerscharen versammelten und auf Futter warteten. Damals wußte man noch nicht, daß man ganzjährig Vögel füttern muß, aber es war ja auch noch nicht die Landwirtschaft so industriell und Wildtiere hatten noch ein wenig eigene Nahrungsgrundlagen, was jetzt nicht mehr der Fall ist.

Die Sperlinge sind neben vielen Wildtieren bei mir im Garten standorttreu, finden sie doch neben den täglichen Fütterungen auch so noch genügend Nahrungsangebot. Dazu muß man sich natürlich ein wenig anstrengen und nicht etwa einen tierfeindlichen Garten mit englischem Rasen und ein paar Koniferen anlegen. Aber so groß ist die Anstrengung auch nicht. Bei mir ist es eine riesige Brombeerhecke, die den Vögeln vor Räubern Schutz bietet und im Winter Schutz vor Kälte und Sturm bietet. Rund 50 Sperlinge leben in dieser Hecke. Na, und die Beerenfrüchte, die ernte ich kaum selbst, sind alle für die Vögel und anderen Wildtiere. Dazu kommen dann noch etliche Haselnußsträucher für die Eichhörnchen, Blaudisteln wegen der Samen und jede Menge Wildkräuter, deren Samen heiß begehrt sind. Die Kermesbeerenpflanzen habe ich nicht mal gepflanzt, sie sind von selbst aufgegangen, von den Beeren die mal ein Vogel verlor.

Aktive Hilfe für Tiere ist das wichtigste was wir den Tieren angedeihen lassen können. Durch das Internet kommt bei vielen Menschen diese Hilfe zu kurz, statt lebenden Tieren zu helfen, da schreiben sie lieber in diversen Tierschutzforen wie schlimm es doch um die Tierwelt bestellt ist, statt lebenden Tieren zu helfen. Für derlei Zeitgenossen hat sich mittlerweile der Begriff "Schreibtischtierschützer" eingebürgert. Die leben mittlerweile so in der virtuellen Tierschutzwelt des Internets, daß sie tatsächlich sich einbilden, sie wären Tierschützer indem sie jeden Tag tüchtig irgendwelche Tierschutzartikel oder Kommentare schreiben. Ich schreibe ja nun auch einen Blog, oft mit diesen Themen, aber 50 Sperlinge, die ich mit Futter über den Winter bringe, das ist natürlich mehr wert als meine ganzen Blogbeiträge zusammen, denn geschrieben wurde genug, ob in Zeitungen, oder auf tausenden Internetseiten, daran mangelt es nun wirklich nicht, allein Taten für lebende Tiere sind gefragt!
 

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