Samstag, 21. April 2018

Leserpost zum Thema Gefängnis für Schwarzfahren und der reaktionären Haltung der AfD dazu

Zu meinem gestrigen Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.de/2018/04/volksfeindliches-drekslochland-brd.html bekam ich eine längere Email als Kommentar von dem Leser A.K., den ich hiermit veröffentliche.



Hi, Barry!

Du hast vollkommen recht, wenn Du schreibst, dass die AfD keine Alternative für Deutschland ist. Ganz im Gegenteil!
 
Wenn man sich die Rede des AfD-Bundestagsabgeordneten Seitz anhört, wo er von „Tätern“ spricht“, die mal mit Bus und Bahn schwarz fahren, die angeblich keine Lust hätten ihr Geld mit Arbeit zu verdienen, dann kann ich nur von diesem Typ von einem „miesen Stück Sch...“ sprechen. Ein Typ, der im Geld als MdB schwimmt, der als MdB ohne Bezahlung mit der Bahn fahren kann, da Freifahrtschein, der den Fahrdienst des Bundestages nutzen kann, kostenlos, der schon früher als Staatsanwalt soviel Knete verdiente, dass er nie Geldsorgen hatte, im Gegensatz zu Geringverdienern und Hartz-IV-Empfängern, ganz zu schweigen von den Obdachlosen, der maßt sich an von einem „Sozialticket“ zu schwafeln, was er den Armen empfiehlt, die aus Geldnot vom öffentlichen Verkehr ausgeschlossen sind, die sich keine Bahnfahrt leisten können?
 
Der Kerl hat keine Ahnung, dass ein Sozialticket für die meisten Beförderungsarten gar nicht möglich ist. Er spricht wie einst die Königin Marie-Antoinette, die den Hungernden von Paris empfahl doch Kuchen zu essen, wenn sie kein Brot hätten. Einfach nur widerlich, diese AfD!
 
Ein ehemaliger Staatsanwalt vertritt das Volk? Da kann man nur lachen! In der gesamten AfD-Fraktion ist nicht ein einziger Arbeiter, nicht ein einziger ehemaliger Hartz-IV-Empfänger, nur Unternehmer und Staatsbüttel aus dem Beamtenheer, früher oft CDU-Politiker. Dass die Grünen und die Linken stinkbürgerliche Parteien sind, die nur Politik für die Bourgeoisie machen, das weiß man, aber ab und zu machen sie schon mal auch einen vernünftigen Vorschlag, wie den der Entkriminalisierung des Schwarzfahrens. Das geht der AfD zu weit, die eine üble Law-and-Order-Partei ist. Diese Partei sollte vom Volk nicht gewählt werden, weil sie zutiefst volksfeindlich ist: reaktionär, unsozial und faschistoid!

Was die AfD anrichtet, wo sie ein mitbestimmen kann, zeigte sich dieser Tage in Berlin, wo sie den Antrag stellten den Berliner Club "Berghain" zu schließen. Die Partys im “Berghain” sind legendär – nicht umsonst gilt der Technotempel als einer der besten Clubs der Welt und ist Berlins touristisches Aushängeschild. Nun will die AfD den Kult-Club schließen lassen. Das geht zumindest aus einem Antrag hervor, den die Bezirksabgeordnete Sibylle Schmidt für die AfD gestellt hat. Die Forderung: Den Betreibern des Clubs soll die gewerberechtliche Erlaubnis entzogen werden.

Der Linken-Lokalpolitiker Maximiilian Schirmer hat auf das Vorhaben der AfD aufmerksam gemacht und twitterte: “Jetzt verscherzen sie es sich endgültig mit allen unter 40.“ Haben Sie sowieso schon, sich die unter 40jährigen zum Feind gemacht, mit ihrer Forderung die Wehrpflicht wieder einzuführen, dieses Militaristenpack! Im Antrag heißt es: “Sexuelle Handlungen sind durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden“. Da stört sich also die AfD an einem Darkroom, den es dort für Homosexuelle gibt, Zeichen der Homophobie dieser Partei! Eingereicht hat diesen AfD-Antrag Sibylle Schmidt, stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende in der BVV. Diese zwielichtige Person war in den 80ern selbst Clubbetreiberin und führte das “Blockschock“, einen Hinterhofschuppen der Kreuzberger Indie-Szene. Später betrieb sie die “Tanzschule Schmidt” in Mitte. Diese ließ das Bauamt 1997 schließen. Außerdem war sie Teil der linken Hausbesetzerszene, später 16 Jahre lang SPD-Mitglied und arbeitete für die “taz”. 2017 kandidierte sie als parteilose Direktkandidatin der AfD für die Wahlen zum Bundestag und holte 6,2 Prozent der Stimmen.

Noch Fragen zum Personal der AfD?

A.K.

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